Von Taugenichts bis Steppenwolf, Eine etwas andere Literaturgeschichte, Bloomsbury/Berlin Verlag. 2006.

Warum täuschte Lessing bei der Premiere von "Emilia Galotti" Zahnweh vor? Weshalb mußte Karl May immer wieder ins Gefängnis? Und wie wurde aus dem Schulversager Hermann Hesse der geachtete Nobelpreisträger? Literatur ist Leben und ihre geschichte voll von Überraschungen und Kuriositäten, vom Lebensglück und Lebensleid der Schriftsteller, von überschwänglichen Leidenschaften und seltsamen Marotten. Höchste Zeit also, unsere Dichter vom Sockel zu holen und vom Staub der Geschichte zu befreien.

Die Welt: "Braun schreibt unterhaltsam und informativ zugleich. Immer wieder rückt er die Lebenskrisen der Schriftsteller in den Mittelpunkt, ihre Schulschwierigkeiten und Familienkonflikte, ihre Drogen- und Alkoholprobleme, ihre versuchten oder vollzogenen Selbstmorde. So hat er seinen jungen Lesern manche dramtaische Anekdote zu bieten."

Verena Hoenig, Süddeutsche Zeitung: "27 Künstler aus 212 Jahren werden vorgestellt, und der Verfasser schafft es, den Leser zu faszinieren, weil er sich für die Beschränkung entschieden hat und penibel enzyklopädisches Erzählen meidet. Er reißt an, überspringt, teilweise fehlen gar die Lebensdaten. Braves Auflisten ist seine Sache nicht. Die Kurzportraits sind eingebettet in Skizzen der politisch-gesellschaftlichen Zeitumstände und mit geschickten Überleitungen zum Folgekapitel versehen. Zitatsplitter werden eingestreut und beiläufig auch mal der GAttungsbegriff des Romans erklärt. Brauns Schreibstil ist knapp, zum Teil von Schlagzeilenartigem Stakkto geprägt, assoziativ. Niemals quält er mit Germanistenphrasen. Die veränderte Perspektive macht aus erstarrten Denkmälern Menschen."

Bayerische Staatszeitung: "So ein spannend, klar und anregend geschriebenes Buch, hat es schon lange nicht mehr gegeben."

Nürnberger Nachrichten: "'Brauns Episoden, in denen die Dichter stets auch selbst zu Wort kommen, sind ambitioniert - und kurzweilig. Mit oberlehrerhafter Einpauckerei haben sie nichts gemein. Brauns lebendiger Reigen ist ein Türöffner zur Welt von mehr als zwei Jahrhunderten Literatur."

Budeus-Budde, Menzel, Schultheis: "Warum steigen Schüler im Deutschunterricht und Germanistik-Studenten aus dem Studium so oft aus? Weil für Lehrer und Professoren Werke und ihre Dichter häufig so mausetot sind, dass man sie nur noch sezieren kann! Ganz anders bei Peter Braun! Weitschweifigkeit, Germanistenprosa und Phrasen gibt es bei ihm nicht. Die Dichter sind bei ihm so lebendig, weil sie vom Sockel geholt werden, und die Werke so spannend, weil nicht gefragt wird, was daran bedeutend ist, sondern was uns nah sein könnte. Dabei entsteht im Plauderton ein Gang durch die Literaturgeschichte, die alles andere als vollständig ist, aber in Erinnerung bleibt. Nichts für Überflieger und Streber, aber für alle anderen - jung oder alt."

Antje Weger, Eßlinger Zeitung: "Voluminös ist er nicht gerade, der Band von Peter Braun, er bietet jedoch einen ungewöhnlichen Streifzug durch die jüngere deutsche Literaturgeschichte. Der Autor wählt dabei keinen lexikalischen Zugang. Vielmehr serviert er Literaturgeschichten von Lessing bis Brecht, verpackt in kleine Episoden zu Leben und Werk der Autoren. Diese Episoden, in denen die Dichter stets auch selbst zu Wort kommen, sind durchaus ambitioniert, aber kurzweilig geschrieben. Mit oberlehrerhafter Einpaukerei haben sie erfreulicherweise nichts gemein. Brauns lebendiger Epochenreigen ist ein Türöffner zur bunten Welt von mehr als zwei Jahrhunderten Literatur."

Die Glocke, Sven Behler: "Braun gelingt - weit entfernt von jedweder Bilderstürmerei - eine unaufdringlich lehrreiche und entspannt zu schmökernde Mischung aus Literaturgeschichte und Autorenportraits."

Fränkischer Tag, Winfried Schleyer: "Literatur aus dem Leben gegriffen. So bunt und abwechslungsreich wie dieses."